The CBD as a vehicle to promote biotechnology?

Fresh from COP16, our campaigner reports on the push to shift the CBD’s focus from regulating gene drives and other biotechnologies to promoting them—putting biodiversity at risk. Read the full article as published in today’s ECO:

As biotechnology reaches ever greater capabilities to “re-design” nature, some want to turn the CBD into a place for the promotion rather than regulation of biotechnology. Parties to the Convention cannot let this happen, warns German-based NGO Save Our Seeds.

When the CBD was first written, biotechnology was – rightly – seen as a threat to biodiversity and its sustainable use. The Convention’s text focusses on the risks arising from the use and release of genetically engi-neered organisms, although it also talks about sharing the “results and benefits arising from biotechnologies” when they are based on genetic resources from deve-loping countries.

Fast forward to 2024 and the situation is very different. In the CBD context, there is more and more language about the potential benefits of biotechnology, to the detriment of the precautionary approach enshrined in the Convention.

This comes at a time when biotechnology is becoming ever more powerful. Organisms are no longer just “genetically modified” but increasingly “new-to-nature”. The CBD uses the term “synthetic biology” for the “further development and new dimension of modern biotechnology” based on tools such as DNA synthesis, next-generation sequencing, bioinformatics, and genome editing.

Synthetic biology tools have long been used to engineer microbes producing pharmaceuticals or food ingredients in contained facilities. However, more recent applications are also for use in open environments, such as microbes engineered to support the uptake of fertilizer in crops.

A multidisciplinary expert group (mAHTEG) of the CBD has looked into aspects such as the “integration of artificial intelligence and machine learning”, “self-spreading vaccines for wildlife” and “engineered gene drives to control vector-borne diseases and invasive species” (Document CBD/SYNBIO/AHTEG/2024/1/3). The expert group was meant to look into the future and inform CBD Parties about things to come. But the future is already here. Artificial intelligence is being rapidly taken up for engineering microbes and proteins, and “self-limiting” insects have already been released in places like Brazil and the US. The experimental release of gene drive mosquitoes, originally planned for 2024, is still being pursued in Uganda and other African countries.

Such extreme forms of genetic engineering represent a whole new dimension of environmental risk. Gene drives, for one, are intended to alter or exterminate whole populations of wild species, resulting in potentially irreversible harm even beyond the country of release. The precautionary principle, enshrined in the CBD more than 30 years ago, has never been more precious and indispensable for the protection of nature and people.

But a handful of Parties such as Brazil and the UK, are intent on blocking any in-depth assessment of the issues considered by the expert group. Instead, they say the CBD should look into potential positive impacts and benefits that synthetic biology can deliver for the achievement of the KMGBF.

Biotechnology interests are also at work in other CBD workstreams. A draft paper on plant conservation (CRP 1) proposes to “support research and development … to enhance the benefits arising from the use of safe biotechnologies”. Another draft on biodiversity and health (CRP 6) wants to “promote the sharing of benefits for health arising from biotechnological developments”.

Luckily, not all Parties are blind to the potential problems arising from genetic engineering and a proposed non-paper on synthetic biology remains highly controversial. Let’s hope that reason prevails, and the CBD will not only continue to caution against negative outcomes but manage to effectively regulate these powerful technologies.


CBD als Instrument zur Förderung von Biotechnologie?

Frisch von der COP16 berichten wir über den Versuch, den Fokus der CBD von der Regulierung von Gene Drives und anderen Biotechnologien auf deren Förderung zu verschieben – ein Schritt, der die Biodiversität gefährden könnte. Lesen Sie den vollständigen Artikel, wie er heute in der ECO veröffentlicht wurde:

Während die Biotechnologie immer weitergehende Möglichkeiten bietet, die Natur „neu zu gestalten“, versuchen einige, die CBD zu einem Ort der Förderung anstatt der Regulierung von Biotechnologie zu machen. Dies darf nicht geschehen, warnt die in Deutschland ansässige NGO Save Our Seeds.

Als die CBD verfasst wurde, wurde Biotechnologie – und das zu Recht – als Bedrohung für die Biodiversität und deren nachhaltige Nutzung angesehen. Der Text der Konvention konzentriert sich auf die Risiken, die durch die Nutzung und Freisetzung gentechnisch veränderter Organismen entstehen. Gleichzeitig spricht er aber auch davon, die „Ergebnisse und Vorteile der Biotechnologien“ zu teilen, wenn diese auf genetischen Ressourcen aus sogenannten Entwicklungsländern basieren.

Im Jahr 2024 sieht die Situation jedoch ganz anders aus. Im Kontext der CBD wird zunehmend über die möglichen Vorteile der Biotechnologie gesprochen – zum Nachteil des im Übereinkommen verankerten Vorsorgeprinzips.

Dies geschieht zu einer Zeit, in der die Biotechnologie immer potenter wird. Organismen sind nicht mehr nur „gentechnisch verändert“, sondern zunehmend „neuartig in der Natur“. Die CBD verwendet den Begriff „Synthetische Biologie“ für die „Weiterentwicklung und neue Dimension moderner Biotechnologie“, die auf Werkzeugen wie DNA-Synthese, Next-Generation-Sequenzierung, Bioinformatik und Genom-Editierung basiert.

Werkzeuge der Synthetischen Biologie wurden lange Zeit genutzt, um Mikroben in geschlossenen Anlagen zur Herstellung von Arzneimitteln oder Lebensmittelzutaten zu entwickeln. Neuere Anwendungen zielen jedoch auch auf den Einsatz in offenen Umgebungen ab, wie zum Beispiel Mikroben, die die Aufnahme von Düngemitteln in Pflanzen fördern.

Eine multidisziplinäre Expert:innengruppe (mAHTEG) der CBD hat Aspekte wie die „Integration künstlicher Intelligenz und maschinellen Lernens“, „selbstverbreitende Impfstoffe für Wildtiere“ und „gentechnische Gene Drives zur Kontrolle von krankheitsübertragenden und invasiven Arten“ untersucht (Dokument CBD/SYNBIO/AHTEG/2024/1/3). Die Expert:innengruppe sollte in die Zukunft schauen und die CBD-Vertragsparteien über kommende Entwicklungen informieren. Doch die Zukunft ist bereits Gegenwart. Künstliche Intelligenz wird zunehmend zur Entwicklung von Mikroben und Proteinen eingesetzt, und „selbstlimitierende“ Insekten wurden bereits in Ländern wie Brasilien und den USA freigesetzt. Die experimentelle Freisetzung von Gene-Drive-Moskitos, ursprünglich für 2024 geplant, wird weiterhin in Uganda und anderen afrikanischen Ländern angestrebt.

Solche extremen Formen der gentechnischen Veränderung stellen eine völlig neue Dimension des Umwelt-Risikos dar. Gene Drives zielen darauf ab, ganze Populationen wildlebender Arten zu verändern oder zu eliminieren, was potenziell irreversible Schäden verursachen könnte – auch jenseits des Freisetzungslandes. Das Vorsorgeprinzip, das vor mehr als 30 Jahren in der CBD verankert wurde, ist wertvoller und unentbehrlicher denn je für den Schutz von Natur und Menschen.

Doch eine kleine Gruppe von Vertragsparteien, darunter Brasilien und das Vereinigte Königreich, will jede eingehende Bewertung der von den Expert:innen vorgeschlagenen Themen blockieren. Stattdessen argumentieren sie, die CBD solle sich auf die positiven Auswirkungen und Vorteile konzentrieren, die die Synthetische Biologie für die Erreichung des KMGBF bieten könnte.

Auch in anderen Arbeitsbereichen der CBD machen sich Interessen der Biotechnologie bemerkbar. Ein Entwurfspapier zur Pflanzenerhaltung (CRP 1) schlägt vor, „Forschung und Entwicklung zu unterstützen … um die Vorteile sicherer Biotechnologien zu fördern“. Ein weiterer Entwurf zu Biodiversität und Gesundheit (CRP 6) möchte „die Verteilung der Vorteile für die Gesundheit aus biotechnologischen Entwicklungen fördern“.

Glücklicherweise sind nicht alle Vertragsparteien blind gegenüber den potenziellen Problemen, die sich aus der Gentechnik ergeben. Ein vorgeschlagenes Non-Paper zur Synthetischen Biologie bleibt höchst umstritten. Hoffen wir, dass Vernunft siegt und die CBD nicht nur weiterhin vor negativen Folgen warnt, sondern diese mächtigen Technologien effektiv zu regulieren weiß.


COP16 - was steht für Gene Drives auf dem Spiel?

Die Vertragsparteien des „Rio“-Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD) und des Cartagena-Protokolls treffen sich zwischen dem 21. Oktober und dem 1. November 2024 in Cali, Kolumbien. Was steht in den kommenden Tagen auf dem Spiel für Gene Drives?

Gene Drives stehen unter zwei wichtigen Tagesordnungspunkten zur Debatte: im Rahmen von „Synthetischer Biologie“ auf der CBD-Konferenz der Vertragsparteien (COP) sowie unter „Risikobewertung und Risikomanagement“ bei der Sitzung der Vertragsparteien des Cartagena-Protokolls (MOP).

Zwei entscheidende Berichte werden zur Diskussion stehen – einer von einer multidisziplinären Ad-hoc-Gruppe technischer Expert:innen (mAHTEG) zur Synthetischen Biologie, über Horizon Scanning, Technologieabschätzung und Monitoring, und ein weiterer Bericht, von einer weniger multidisziplinärern Ad-hoc-Gruppe technischer Expert:innen (AHTEG), der Leitlinien zur Risikobewertung für Gene-Drive-Organismen umfasst.

Bericht zur Synthetischen Biologie

Auf der COP15 im Jahr 2022 wurde eine multidisziplinäre Gruppe beauftragt, Horizon Scanning zu neuen Technologien durchzuführen, die sich auf die Biodiversität auswirken könnten. Die Gruppe stellte erste Ergebnisse zu fünf Themen vor, darunter Gene Drives, und die Vertragsparteien schlugen auf einem Vorbereitungstreffen zur COP16 vor, dass die mAHTEG eine detaillierte Bewertung verschiedener Themen durchführt, einschließlich „möglicher Auswirkungen gentechnisch veränderter Gene Drives zur Kontrolle von krankheitsübertragenden Insekten und invasiven Arten“.

Allerdings gibt es Widerstand von Gene Drive Entwickler;innen Gene Drives weiteren Bewertungen zu unterziehen, und mehrere Länder, darunter Brasilien, Argentinien, Kanada und Neuseeland (siehe früheren ECO-Artikel über diese Gruppe), lobbyieren aktiv, um die Arbeit der mAHTEG in diesem Bereich zu stoppen. Stattdessen schlagen sie einen „Aktionsplan zur Synthetischen Biologie“ vor, der den Weg für die globale Entwicklung und Verbreitung von Gene-Drive-Technologien ebnen könnte. Die Kampagne Stop Gene Drives setzt sich dafür ein, dass Gene Drives einer umfassenden Bewertung unterzogen werden.

Risikobewertungsleitlinien für Gene Drives

Die Vertragsparteien des Cartagena-Protokolls werden voraussichtlich die Risikobewertungsleitlinien für Lebende Modifizierte Organismen (LMOs/GMOs) mit gentechnisch veränderten Gene Drives, die von einer Ad-hoc-Expert:innengruppe zu Beginn des Jahres erarbeitet wurden, „begrüßen“. Wissenschaftler:innen des Europäischen Netzwerks von Wissenschaftler:innen für soziale und ökologische Verantwortung (ENSSER) halten diese Leitlinien jedoch für nicht ausreichend vorsorglich. Sie verlageren die Beweislast vom Sicherheitsnachweis auf den Schadensnachweis und verwenden einen „Problemformulierungsansatz“, der nicht zweckmäßig ist. Dieser Ansatz wurde von John Connolly, dem leitenden Wissenschaftsoffizier von Target Malaria, einer Organisation, die Gene-Drive-Mücken in Afrika freisetzen möchte, in die UN-Leitlinien eingeführt.

Anfänglich wollten viele Vertragsparteien, darunter die EU, Großbritannien und andere, weiter gehen und die Leitlinien „befürworten“. In einer Nachtsitzung am dritten Tag der COP-MOP entschied man sich jedoch für die abgeschwächte Formulierung „begrüßen“. Eine umfassende unabhängige Überprüfung der Leitlinien, wie von unserer NGO-Koalition gefordert, wird es jedoch nicht geben. Es bleibt abzuwarten, ob und wie sie im Kontext geplanter Freisetzungen von Gene Drives genutzt werden.

Lesen Sie hier unser ausführliches Briefing für weitere Einblicke.


COP16 – what is at stake for gene drives?

Parties to the “Rio” Convention on Biological Diversity (CBD) and the Cartagena Protocol are meeting in Cali, Colombia, between October 21 to November 1, 2024. What is at stake for gene drives in the coming days?

Gene drives are on the agenda under two key items, under “Synthetic Biology” within the CBD’s Conference of the Parties (COP), and under "Risk Assessment and Risk Management" within the Cartagena Protocol’s Meeting of the Parties (MOP).

Two crucial reports are up for discussion—one from a multidisciplinary Ad Hoc Technical Expert Group (mAHTEG) on Synthetic Biology including horizon scanning, technology assessment, and monitoring, and another one from a (not so multidisciplinary) Ad Hoc Technical Expert Group (AHTEG) outlining risk assessment guidelines for gene drive organisms.

Report on Synthetic Biology

At COP15 in 2022, a multidisciplinary group was tasked with conducting horizon scanning on emerging technologies that could impact biodiversity. The group presented initial findings on five issues including gene drives, and Parties proposed during a preparatory meeting to COP16 that the mAHTEG should conduct an in-depth assessment of several issues including “potential impacts of engineered gene drives to control vector-borne diseases and invasive species”.

However, gene drive developers are pushing back against any specific consideration of gene drives and several countries, such as Brazil, Argentina, Canada and New Zealand (see previous ECO article about this group) are lobbying to stop any further work by the mAHTEG. Instead, they are proposing an "action plan on synthetic biology," which could pave the way for the global development and transfer of gene drive technologies. The Stop Gene Drives campaign is actively pushing to ensure that gene drives undergo a thorough assessment.

Gene Drive Risk Assessment Guidance

Parties to the Cartagena Protocol are likely to “welcome” the guidance materials for the risk assessment of living modified organisms containing engineered gene drives developed by an Ad Hoc Technical Expert Group earlier this year. This is despite the fact that the Guidance is not sufficiently precautionary, according to scientists from the European Network of Scientists for Social and Environmental Responsibility (ENSSER). It shifts the burden of proof from having to prove safety to having to prove harm and uses a “problem formulation approach” that is not fit for purpose. This approach was introduced by Mr. John Connolly, the Senior Regulatory Science Officer for Target Malaria, an organisation aiming to release gene drive mosquitoes in Africa.

Initially, many Parties including the EU, UK and others wanted to go further and ”endorse“ the guidance. But in a late-night session on the third day of the COP-MOP, Parties went with the less strong wording “welcome”. However, the Guidance will not be subject to a wider independent review, as our NGO coalition had asked for. It remains to be seen whether and how it will be used in the context of planned releases of gene drives.

Read our detailed brief for more insights here.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


COP16: Vorsorge und Integrität in Gefahr in den Richtlinien zur Risikobewertung von Gene Drives

Als Teilnehmende der 16. Vertragsstaatenkonferenz (COP 16) der UN-Konvention über biologische Vielfalt (CBD) werden wir regelmäßig Artikel veröffentlichen, die von Mitgliedern der Arbeitsgruppe für Synthetische Biologie der CBD-Allianz, zu der wir gehören, verfasst wurden.

Auf der Konferenz in Cali stehen unter anderem synthetische Biologie und die Risikobewertung von Gene Drives im Mittelpunkt der Diskussionen. Für weitere Informationen zu diesen Themen empfehlen wir Ihnen unser Briefing (auf Englisch), das wir speziell zur Vorbereitung auf die Konferenz erstellt haben.

Heute veranstalten mehrere NGOs eine Nebenveranstaltung, um die Delegierten auf die potenziellen Auswirkungen der aktuellen Richtlinien zur Risikobewertung von Gene Drives auf unsere Ökosysteme und die Integrität des Cartagena-Protokolls aufmerksam zu machen. Nähere Informationen zu den Referierenden, darunter drei ehemalige Mitglieder der AHTEG, die an der Entwicklung der Richtlinien mitgewirkt haben und Einblicke in die Arbeit der AHTEG geben können, sowie deren Gesprächspunkte finden Sie hier.

Unsere Partnerin Dr. Eva Sirinathsinghji vom Third World Network erläutert in ihrem Artikel auf Englisch einige der wesentlichen Schwachstellen dieser Richtlinien:

Precaution and integrity at stake in the guidance materials on risk assessment of LMOs containing engineered gene drives

Living modified organisms containing engineered gene drives (EGD-LMOs) are a new form of genetic engineering (GE) application that raises a host of concerns spanning biosafety, socio-economic, ethical, and cultural dimensions due to their explicit design intention of spread and persistence. Compounding these concerns is the inability to recall or reverse a gene drive release if the technology goes awry.

Due to the fundamental challenges they raise to the ability to conduct robust and reliable risk assessments, an AHTEG was set up to draft additional voluntary guidance materials. Such guidance materials should set out a precautionary approach, as outlined in previous decisions (14/19, CP-9/13, and XIII/17). Unfortunately, the new guidance materials that will be considered in Cali do not advance a precautionary approach. Instead, the use of a new approach (‘pathways to harm’ under a ‘problem formulation approach’) for conducting risk assessments has been introduced. It narrows the risk assessment framing and scope, minimizes data requirements for assessing risks, and fails to address the central and most controversial risks and uncertainties of EGD-LMOs – their uncontrolled spread and persistence. This raises challenges for alignment with specific aspects of the Cartagena Protocol on Biosafety. Instead, the approach aligns with industry methods of streamlining risk assessments that have been long promoted for GE crops, and thus is not well equipped to deal with the risks and uncertainties associated with EGD-LMOs.

Most concerningly, the prominent role played by a member of the AHTEG who is affiliated with an entity that is considered one of, if not the, leading gene drive projects globally, raises doubts regarding the integrity of the guidance materials. This member played a prominent role in advocating for the adopted methods as well as taking lead roles in the early drafting of sections of the document that relate to the project of the developer. This regrettably casts doubts over the integrity of the guidance materials. This case has been highlighted at SBI-4 (paras 13-15 of CBD/SBI/4/11/Add.1). It has also, in part, led to proposed amendments to improve the procedure for avoiding or managing conflicts of interest in expert groups, which will be considered at COP16.

The guidance materials are not yet ready to be welcomed by Parties. They should instead be subject to independent review before they can be put to use. Precaution and integrity cannot be compromised at the hands of industry.

 


COP16: Precaution and integrity at stake in the guidance materials on risk assessment of LMOs containing engineered gene drives

As participants in the 16th Cnference of the Parties (COP 16) of the UN Convention on Biological Diversity (CBD), we will be sharing insights through articles authored by members of the CBD-Alliance’s Working Group on Synthetic Biology, to which we belong.

Key topics of discussion at the Cali conference include synthetic biology and the risk assessment of gene drives. For more detailed information on the issues at play, we invite you to consult the briefing we have developed in preparation for this conference.

Several NGOs are hosting a side event today to raise awareness among delegates about the potential impacts of the current risk assessment guidelines for gene drives on our ecosystems and the integrity of the Cartagena Protocol. More information on the speakers, including three who have served as members of the AHTEG involved in developing the guidelines and can provide insights into the AHTEG’s dynamics, as well as their talking points, can be found here.

Our partner Dr Eva Sirinathsinghji from Third World Network details in her article below several of the shortcoming of these guidelines.

Precaution and integrity at stake in the guidance materials on risk assessment of LMOs containing engineered gene drives

Living modified organisms containing engineered gene drives (EGD-LMOs) are a new form of genetic engineering (GE) application that raises a host of concerns spanning biosafety, socio-economic, ethical, and cultural dimensions due to their explicit design intention of spread and persistence. Compounding these concerns is the inability to recall or reverse a gene drive release if the technology goes awry.

Due to the fundamental challenges they raise to the ability to conduct robust and reliable risk assessments, an AHTEG was set up to draft additional voluntary guidance materials. Such guidance materials should set out a precautionary approach, as outlined in previous decisions (14/19, CP-9/13, and XIII/17). Unfortunately, the new guidance materials that will be considered in Cali do not advance a precautionary approach. Instead, the use of a new approach (‘pathways to harm’ under a ‘problem formulation approach’) for conducting risk assessments has been introduced. It narrows the risk assessment framing and scope, minimizes data requirements for assessing risks, and fails to address the central and most controversial risks and uncertainties of EGD-LMOs – their uncontrolled spread and persistence. This raises challenges for alignment with specific aspects of the Cartagena Protocol on Biosafety. Instead, the approach aligns with industry methods of streamlining risk assessments that have been long promoted for GE crops, and thus is not well equipped to deal with the risks and uncertainties associated with EGD-LMOs.

Most concerningly, the prominent role played by a member of the AHTEG who is affiliated with an entity that is considered one of, if not the, leading gene drive projects globally, raises doubts regarding the integrity of the guidance materials. This member played a prominent role in advocating for the adopted methods as well as taking lead roles in the early drafting of sections of the document that relate to the project of the developer. This regrettably casts doubts over the integrity of the guidance materials. This case has been highlighted at SBI-4 (paras 13-15 of CBD/SBI/4/11/Add.1). It has also, in part, led to proposed amendments to improve the procedure for avoiding or managing conflicts of interest in expert groups, which will be considered at COP16.

The guidance materials are not yet ready to be welcomed by Parties. They should instead be subject to independent review before they can be put to use. Precaution and integrity cannot be compromised at the hands of industry.


drawing of a bridge in the city of Bruges, belgium.

IUCN vermeidet Diskussion über Gentechnik in natürlichen Ökosystemen

Während Wissenschaftler:innen und Umweltschützer:innen sich mit synthetischer Biologie auseinandersetzen, blieb eine entscheidende Debatte auf der IUCN-Regionalkonferenz in Brügge, Belgien, aus. Stattdessen traten bei dem Treffen erhebliche Bedenken hinsichtlich des Prozesses zur Entwicklung einer Position der IUCN zur synthetischen Biologie und deren Auswirkungen auf den Naturschutz zutage.

Ein Prozess unter Beobachtung

Obwohl IUCN-Chefwissenschaftler Tom Brooks den Prozess als „den partizipativsten, den die IUCN je hatte“ bezeichnete, schlagen viele Mitglieder Alarm. Bei einer kürzlich abgehaltenen Nebenveranstaltung, die ausdrücklich nur dazu diente, über den Prozess und nicht über die Inhalte der Politik zu sprechen, äußerte Dr. Ricarda Steinbrecher eine Sorge, die in der Naturschutzgemeinschaft weit verbreitet ist: „Das Thema ist so komplex, und es fehlt etwas im Prozess. Wie sollen die Mitglieder 2025 über eine Position zu synthetischer Biologie abstimmen, wenn viele noch nicht wirklich verstehen, was synthetische Biologie bedeutet?“

Der Weg zur Politik: Ein steiniger Pfad

Die Grundstein für den Positionsfindungsprozess wurde 2021 in Marseille mit der Resolution 123 gelegt. Mitglieder beschlossen eine ausgewogene Arbeitsgruppe zu etablieren, die unterschiedliche Perspektiven, Geschlechter, Regionen und Wissenssysteme repräsentiert. Die Umsetzung hat jedoch für Kontroversen gesorgt. Anstatt sich ausschließlich auf diese umfassende Gruppe zu stützen, hat das Sekretariat:

  • Einen separaten „Bürgerrat“ aus nur 15 IUCN-Mitgliedern ins Leben gerufen
  • Eine Partnerschaft mit dem Internationalen Zentrum für Gentechnik und Biotechnologie (ICGEB) für Trainingsworkshops eingegangen – eine Entscheidung, die aufgrund potenzieller Interessenkonflikte für Missbilligung sorgte
  • Kritik von über 80 NGOs auf sich gezogen, die eine Pausierung des Prozesses forderten bis Bedenken hinsichtlich der Teilhabe und Transparenz aus dem Weg geräumt seien

„Wir sind sehr besorgt über die Einbeziehung des ICGEB in die 'Bürgerversammlung' durch die IUCN, da dies einen klaren Interessenkonflikt darstellt“, sagte Nicolas Laarman von POLLINIS in Brügge. „Die starke Voreingenommenheit des ICGEB und seine engen Verbindungen zur Gentechnikindustrie untergraben die Objektivität, die für eine ausgewogene und transparente Behandlung dieser höchst umstrittenen Thematik unerlässlich ist.“

Der aktuelle Entwurf: Mehr Fragen als Antworten

Der finale Positionsentwurf, der genau einen Tag nach dem Kongress veröffentlicht wurde und im Oktober 2025 auf dem Weltnaturschutzkongress der IUCN in Abu Dhabi verabschiedet werden soll, weist erhebliche Mängel auf. Obwohl Nichtregierungsorganisationen bereits zu den ersten beiden Entwürfen Rückmeldungen gegeben hatten, bleibt auch der finale Entwurf nach ihrer Einschätzung ein wirkungsloses "Zero-Impact-Dokument". Es fehlen klare Verfahren zur Risikobewertung und zur Anwendung des Vorsorgeprinzips.

Zudem verwendet der Entwurf zu weit gefasste Definitionen für synthetische Biologie und vermeidet konkrete Verweise auf spezifische Technologien wie Gene Drives. Stattdessen verlässt er sich auf Einzelfallbewertungen, ohne einen verbindlichen Rahmen zu schaffen. Ein IUCN-Mitglied betonte, dass Transparenz eine explizite Diskussion über Gentechnik in der freien Natur erfordert. Der aktuelle Ansatz birgt das Risiko, ein Dokument zu schaffen, das von Regierungen, Industrie und anderen Interessengruppen unterschiedlich interpretiert werden könnte.

Zeit zum Handeln

Das Zeitfenster für eine sinnvolle Debatte schließt sich schnell. Eine wachsende Koalition von NGOs mobilisiert sich bereits, um für eine IUCN Position zu kämpfen, die ökologische und ethische Standards in den Vordergrund stellen. Die Pressemitteilung und das Briefing zu diesem Regionaltreffen finden Sie hier, einschließlich Möglichkeiten zur Mitwirkung.


drawing of a bridge in the city of Bruges, belgium.

IUCN regional meeting avoids discussion on genetic engineering in natural ecosystems

As scientists and environmentalists grapple with synthetic biology, a crucial debate failed to materialize at the IUCN regional meeting in Bruges, Belgium. Instead, the meeting revealed significant concerns about the organization's policy development process on synthetic biology and its implications for nature conservation.

A Process Under Scrutiny

Despite IUCN Chief Scientist Tom Brooks characterizing it as "the most participatory process the IUCN ever had," many members are raising red flags. During a recent side event – that explicitly aimed to merely talk about the process; not the content of the policy - Dr. Ricarda Steinbrecher voiced a concern that echoes throughout the conservation community: "This topic is so complex, and something is lacking in the process. How can members vote on a policy in 2025 when many still haven't grasped what synthetic biology truly entails?"

The Path to Policy: A Rocky Road

The journey began in 2021 in Marseille with Resolution 123, which called for a balanced working group representing diverse perspectives, genders, regions, and knowledge systems. However, the implementation has sparked controversy. Instead of relying solely on this comprehensive group, the Secretariat:

  • Created a separate 'citizens council' of just 15 IUCN members
  • Partnered with the International Centre for Genetic Engineering and Biotechnology (ICGEB) for training workshops—a decision that raised eyebrows due to potential conflict of interest
  • Drew criticism from over 80 NGOs who called for a halt to the process, citing concerns about participation and transparency

The Current Draft: More Questions Than Answers

The draft policy, to be presented at the World Conservation Congress in Abu Dhabi in October 2025, has significant shortcomings in its current form:

  • Uses overly broad definitions of synthetic biology
  • Avoids specific references to concrete technologies like Gene Drives
  • Lacks clear guidelines on risk assessment and cut-off criteria
  • Relies heavily on case-by-case assessments without establishing firm frameworks

The Stakes Are High

As one IUCN member pointedly noted, transparency requires explicit discussion of genetic engineering in the wild. The current approach risks creating a "zero impact document" that could be interpreted in vastly different ways by governments, industry, and other stakeholders.

Time for Action

The window for meaningful debate is closing rapidly. A growing coalition of NGOs is already mobilising to push for strong regulations that prioritise ecological and ethical standards. The press release and briefing for this regional meeting can be found here, including ways to get engaged.

 


Rückblick auf die SBSTTA 26 – Was ist mit Gene Drives geschehen?

Auf der 26. Sitzung des Nebenorgans für wissenschaftliche, technische und technologische Beratung (SBSTTA 26) des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD) stand das Thema Gene Drives auf der Tagesordnung. Es ging dabei sowohl um das Horizon-Scanning im Rahmen der CBD zur Erkennung neuer Herausforderungen durch synthetische Biologie als auch um die Leitlinien für Risikoabschätzung und Risikomanagement gemäß dem Protokoll über die biologische Sicherheit. Die Organisation Stop Gene Drives verfolgte die Vorbereitung der zu verabschiedenden Texte für die kommende Konferenz der Vertragsparteien (COP16) in Cali, Kolumbien, im Oktober genau.

Auf der letzten COP15 im Jahr 2022, bei der das „Kunming-Montreal Global Biodiversity Framework 2020“ verabschiedet wurde, wurden auch zwei wegweisende Beschlüsse zur synthetischen Biologie und zur Risikoabschätzung von Gene Drives gefasst. Es wurden zwei ad hoc technische Expert:innengruppen (AHTEG) eingesetzt: Eine multidisziplinäre Gruppe (mAHTEG) sollte eine Methodik für Horizon-Scanning, Technologiebewertung und Monitoring entwickeln, um die Auswirkungen zukünftiger Technologien auf die biologische Vielfalt zu bewerten. Die multidisziplinäre Zusammensetzung war hart umkämpft und bleibt ein kontroverses Thema. Barbara Pilz von Stop Gene Drives war Mitglied dieser Gruppe. Die zweite AHTEG, ohne das "m", konzentrierte sich auf die Entwicklung freiwilliger Leitlinien für die Risikoabschätzung von Mücken, die Gene Drives enthalten.

Die Gruppen erstellten Berichte zur synthetischen Biologie und zur fallweise durchgeführten Risikoabschätzung von lebenden, modifizierten Organismen, die Gene Drives enthalten. Von diesen Berichten ausgehend, sollten nationale Vertreter:innen in Nairobi Empfehlungen für die COP16 ausprechen.

Am ersten Tag der SBSTTA 26 wurden beide Themen im Plenum diskutiert, um festzustellen, ob sie so kontrovers sind, dass weitere Gruppendiskussionen (sogenannte „Kontaktgruppen“ in der UN-Terminologie) erforderlich sind oder ob sie direkt im Plenum behandelt werden können. Die von der AHTEG entwickelten Leitlinien zur Risikoabschätzung von Gene Drives identifizierten bedeutende Risiken und Unsicherheiten, wie zum Beispiel den Gentransfer auf Nichtzielorganismen, potenzielle grenzüberschreitende Bewegungen und erhebliche Risiken für die öffentliche Gesundheit. Die Lietlinien wurden stark dafür kritisiert, dass sie alte Methoden für GVOs und nicht für die neuen Herausforderungen von Gene Drives benutzten. Es wurden auch Fragen zu potenziellen Interessenkonflikten innerhalb der AHTEG aufgeworfen.

Die Diskussionen über die AHTEG waren weniger umstritten als jene über die synthetische Biologie. Dennoch wurden bedeutende Textabschnitte in eckige Klammern gesetzt, was darauf hinweist, dass kein Konsens erreicht wurde und weitere Diskussionen auf der COP16 notwendig sein werden. Die Mehrheit im Plenum begrüßte die Arbeit der AHTEG, während einige jedoch argumentierten, dass keine weiteren AHTEG-Sitzungen notwendig seien. Viele Länder, insbesondere afrikanische Staaten, in denen Gene Drives möglicherweise zuerst getestet werden könnten, forderten jedoch präzisere Leitlinien, die Praktikern wirklich bei der Risikoabschätzung helfen könnten. Die COP16 muss nun entscheiden, ob das Cartagena-Protokoll seine Expert:innengruppe weiterhin beibehält und den Vertragsparteien Aufsicht und Ressourcen bietet oder ob dieses Kapitel geschlossen wird. Wie üblich bestand allgemeiner Konsens über die Notwendigkeit einer verstärkten Aufbau von Kapazitäten, vor allem in sogenannten Entwicklungsländern. Nichtregierungsorganisationen und Jugendvertreter:innen betonten das Vorsorgeprinzip und kritisierten das blinde Vertrauen in Computermodellen in den Leitfäden. Sie forderten weitere AHTEG-Sitzungen und verfeinerte, an Gene-Drive angepasste, Methoden.

Bei den Diskussionen zur synthetischen Biologie war der Bericht der multidisziplinären ad hoc Expert:innengruppe (mAHTEG) aufschlussreich, obwohl nur begrenzt Zeit zur Verfügung stand, um Technologien nach der Entwicklung umfangreicher Methodiken zu bewerten. Die Expert:innen stellten fest, dass einige der bewerteten Technologien Vorsichtsmaßnahmen und umfassendere Gutachten erfordern, einschließlich sozioökonomischer, kultureller und ethischer Aspekte. Der Bericht empfahl ausdrücklich, solche eingehenden Gutachten für Gene Drives durchzuführen. In den Debatten zeigte sich eine klare Teilung zwischen jenen, die weiterhin Horizon-Scanning befürworteten, und anderen, die einen Schwerpunkt auf Kapazitätsaufbau verlagern wollten. Die afrikanische Gruppe erkannte den Wert einer Expert:innengruppe, die aufkommende Technologien bewerten und staatliche Entscheidungen informieren konnte, und forderte gleichzeitig Kapazitätsaufbau, Technologietransfer und Zusammenarbeit im Bereich der synthetischen Biologie. Es gab jedoch Unterschiede darüber, was dies beinhalten würde, und es wurde gefragt, wann die Diskussionen von Risiken zu Vorteilen übergehen würden, was auf ein Interesse an der Entwicklung von Gene Drives hindeutete. Andere afrikanische Staaten plädierten hingegen für „angemessene“ Technologietransfers, um zu vermeiden, dass sie zum Testgebiet für unsichere und ungetestete westliche Technologien werden.

Einige Länder, insbesondere Argentinien, Brasilien, Japan und Neuseeland, unterstützten die Forderung nach einer Anerkennung der Vorteile stark. Argentinien schlug während der Plenarsitzung einen Aktionsplan für synthetische Biologie vor, der die Förderung solcher Technologien weltweit zum Ziel hätte.

In der Kontaktgruppe standen zwei gegensätzliche Optionen zur Debatte:

  1. Fortsetzung der mAHTEG mit ordnungsgemäßem Horizon-Scanning sowie Kapazitätsaufbau auch für Risikoabschätzung und Monitoring
  2. Förderung der synthetischen Biologie weltweit mit einem neuen Aktionsplan und Reduktion der mAHTEG auf eine Literaturrecherche

Brasilien kritisierte die Mitglieder der mAHTEG als wenig fachkundig, und andere Staaten unterstützten diese Einschätzung. Die Bewertung der mAHTEG, dass diese Technologien nicht nur für die biologische Vielfalt, sondern auch für die Gesellschaft und Lebensgrundlagen Risiken darstellen, wurde offensichtlich von Staaten, die die synthetische Biologie fördern, nicht gut aufgenommen. Es gab weitere Versuche, den Prozess zu behindern, ähnlich wie bei der COP15, wo ein Delegierter sich rühmte, den Prozess „zum Scheitern gebracht“ zu haben.

Die Empfehlungen, die die SBSTTA-Delegierten schließlich an die COP16 weiterleiteten, spiegeln nicht die klaren Formulierungen und Empfehlungen der mAHTEG wider, insbesondere in Bezug auf Gene Drives. Es ist entscheidend, dass die mAHTEG in ihrer derzeitigen oder einer erweiterten Form fortgeführt wird und nicht nur auf eine Überprüfung hauptsächlich englischsprachiger Literatur aus überwiegend westlichen Institutionen und von Patentinhaber:innen reduziert wird. Auch der Kapazitätsaufbau und Technologietransfer muss dazu beitragen, die Unterschiede zwischen stärker und weniger industrialisierten Ländern zu verringern, anstatt als Testgebiet für potenziell schädliche Technologien zu dienen.

Das für die COP16 vorbereitete Dokument legt nahe, dass die derzeitigen Methoden ausreichen, um die Umwelt- und sozioökonomischen Auswirkungen von Gene Drives zu bewerten, was irreführend ist. Diese Methoden wurden ursprünglich zur Bewertung der Risiken von GVOs entwickelt, die in begrenzten landwirtschaftlichen Umgebungen angebaut werden. Dies unterscheidet sich grundlegend von Gene Drives, die darauf ausgelegt sind, sich in der Umwelt auszubreiten und ganze Arten in ihren natürlichen Lebensräumen zu verändern. Diese Unzulänglichkeit betrifft auch die Überwachungsmöglichkeiten, was es erschwert, GDOs effektiv zu managen, falls Probleme auftreten.

Es sind erhebliche Anstrengungen erforderlich, sowohl vor als auch während der COP16, um sicherzustellen, dass sich die Vertragsparteien für die Fortsetzung der mAHTEG im Bereich Horizon-Scanning für synthetische Biologie und der AHTEG für Risikoabschätzung einsetzen. Diese Anstrengungen sind entscheidend, um eine wirklich robuste Methodik für die Bewertung der mit Gene Drives verbundenen Risiken zu entwickeln.


Recap of SBSTTA 26 - what happened to gene drives?

At the 26th meeting of the Subsidiary Body on Scientific, Technical and Technological Advice (SBSTTA 26) to the Convention of Biological Diversity (CBD) Gene Drives received significant attention in the context of the CBD’s horizon scanning of new challenges arising from synthetic biology as well as the Biosafety Protocol’s guidelines for risk assessment and risk management. Stop Gene Drives followed closely the preparation of texts to be adopted at the upcoming Conference of the Parties (COP16) in Cali, Colombia, this October.

At the last COP15 in 2022, adopting the "Kunming-Montreal Global Biodiversity Framework 2020", two pivotal decisions concerning Synthetic Biology and the risk assessment of Gene Drives had been adopted and two ad hoc technical expert groups (AHTEG) were established. A multidisciplinary  one (mAHTEG) was charged with designing a horizon scanning, technology assessment, and monitoring methodology to evaluate impacts of future technologies on biodiversity. It’s 'multidisciplinary' was hard-won and is still a contentious issue. Barbara Pilz of Stop Gene Drives was amongst the members of this group. The second AHTEG with no m focused on developing voluntary guidelines for the risk assessment of mosquitoes containing genetically engineered Gene Drives.

The groups produced reports on synthetic biology and on case-by-case risk assessment of living modified organisms containing engineered gene drives. From these reports national representatives gathered in Nairobi were expected to draft recommendations for COP16.

The first day of SBSTTA 26 saw both topics discussed in the plenary, allowing the Chair to gauge whether these issues were contentious enough to warrant further group discussions (called “contact groups” in UNish) or if they could be addressed in the plenary itself. The risk assessment guidelines for engineered Gene Drives, developed by the AHTEG, identified major risks and uncertainties, such as gene flow to non-target species, potential transboundary movements, and significant public health risks. While these guidelines provided a foundation, they were criticized for using methodologies for GMO assessment and not a Gene Drive specific assessment. Questions about potential conflicts of interest within this AHTEG were raised.

The discussions on the AHTEG were less controversial compared to those on synthetic biology. However, significant portions of the text were put in brackets, indicating that no consensus was reached at the SBBSTA and further discussions will be needed at COP16. The majority in the plenary welcomed the work of AHTEG. However, while some argued that there was no need for further AHTEG meetings, many countries, particularly African nations where Gene Drives might first be tested, called for more refined guidelines that could truly aid practitioners in assessing gene drive risks. COP16 will now have to decide whether the Cartagena Protocol maintains its expert group and continues providing oversight and resources to the parties, or closes this chapter. As usual, there was a general agreement on the need for increased capacity building. NGO as well as Youth observer groups emphasized the precautionary principle, criticized the overreliance on computer modeling in the guidance materials. They called for further AHTEG sessions and refined methodologies.

In the synthetic biology discussions, the report from the multidisciplinary ad hoc technical expert group (mAHTEG) was insightful, despite the limited time available to assess technologies after extensive methodology development. The experts recognized that some assessed technologies warranted precautionary measures and broader evaluations including socio-economic, cultural, and ethical considerations. The report specifically recommended to conduct such in-depth assessments for Gene Drives. During the debates, there was a clear division between those favoring continued horizon scanning and others advocating for a shift towards capacity building. The African group generally saw the value in an expert group that could assess emerging technologies and inform state decisions, also calling for capacity building, technology transfer, and cooperation in the field of synthetic biology. However, differences emerged on what this would entail, with asking when discussions would shift from risks to benefits, hinting at an interest in developing Gene Drives. Meanwhile, other African states sought "appropriate" technology transfers to avoid becoming dumping grounds for untested and unsafe Western technologies.

A faction within the room, particularly Argentina, Brazil, Japan, and New Zealand, strongly supported the call for recognizing benefits. During the plenary, Argentina proposed an action plan on synthetic biology that would promote such technologies globally.

The two options at hand during the contact group were quite opposing:

  1. continuation of the mAHTEG with proper horizon scanning and capacity building also for risk assessment and monitoring
  2. promotion of synthetic biology worldwide with a new action plan, and reducing the mAHTEG to conduct a literature review

Brazil criticized the mAHTEG members as lacking expertise and other states supported this reasoning. The mAHTEG’s assessments that these technologies posed risks not only to biodiversity but also to society and livelihoods were obviously not well received by states promoting synthetic biology. There were further attempts to obstruct the process, in line with an incident at COP15 where a delegate boasted about "killing the process" before COP16.

The recommendations SBSTTA delegates finally agreed to send to COP16 fails to reflect the mAHTEG's clear formulations and recommendations, particularly on Gene Drives.  It is crucial that the mAHTEG continues in its current or an enhanced form, and not be diminished to only review predominantly English literature from mostly Western institutions and patent holders. Also, capacity building and technology transfer must reduce disparities between more or less industrialised countries, rather than serving as avenues for testing potentially harmful technologies.

The document prepared for COP16 suggests that the current methodologies are sufficient for assessing environmental and socio-economic impacts of Gene Drives, which is misleading. These methodologies were originally designed to assess the risks of GMOs cultivated and traded in restricted agricultural environments. These are fundamentally different from Gene Drives, designed to spread in the environment and alter entire species in their wild habitats. This inadequacy extends to monitoring capabilities, making it challenging to manage GDOs effectively if issues arise.

Significant efforts are required both before and during COP16 to ensure that parties advocate for the continuation of the mAHTEG on horizon scanning for synthetic biology and the AHTEG on risk assessment. These efforts are crucial for developing a truly robust methodology for assessing the risks associated with Gene Drives.