Umfrage: Mehrheit von EU Bürger*innen lehnt gentechnische Veränderung von wildlebenden Arten ab
Sollte die Menschheit Gene Drive Organismen in die Natur entlassen?
Die Antwort einer deutlichen Mehrheit der Bürger*innen in acht europäischen Ländern lautet: „Nein, die Risiken sind zu hoch“.
Die erste länderübergreifende Meinungsumfrage zu diesem Thema zeigt eine hohe Ablehnung (je nach Land 46 - 70 Prozent) und eine sehr geringe Unterstützung (7 - 16 Prozent) für den Einsatz der Gene-Drive-Technologie in der Umwelt. Die Umfrage unter fast 9.000 Personen ist repräsentativ für 280 Millionen EU-Bürger*innen. Sie wurde von neun Nichtregierungsorganisationen in Auftrag gegeben, die eine informierte und umfassende öffentliche Debatte und ein weltweites Moratorium für die Freisetzung dieser neuen Art von gentechnisch veränderten Organismen fordern. Die Umfrage zeigt auch, dass ein großer Teil der Befragten in Bezug auf diese Fragen noch unentschieden ist (14 - 27 Prozent) oder es nicht weiß (1 - 24 Prozent).
„Eine derart mächtige Technologie mit potenziell irreversiblen Folgen für wildlebende Arten und alle ihre Ökosysteme muss durch strenge internationale Regeln und Verfahren der Entscheidungsfindung kontrolliert werden. Wir sind der Meinung, dass die Freisetzung von Gene-Drive-Organismen aus dem Labor in die Umwelt überhaupt nicht stattfinden sollte. Zumindest bedürfte es strenger internationaler Standards für eine Technikfolgen- und Risikobewertung und einen globalen Konsens für jede Freisetzung auf Basis einer vorherigen inklusiven, demokratischen Entscheidungsfindung aller potenziell betroffenen Staaten und Völker“, erklärt die Koordinatorin der Europäischen „Stop Gene Drives“ Kampagne, Mareike Imken von Save Our Seeds, Deutschland.
Unter den befragten Deutschen liegt die Zustimmung zu einem globalen Anwendungsaufschub für erste Gene-Drive-Experimente bei 65 Prozent. Einem im Vergleich zu den anderen Erhebungsländern niedrigeren Wert. Demgegenüber sehen die Deutschen mit nur rund 7 Prozent Zustimmung die Vorteile der Gene-Drive-Technologie im Vergleich zu den anderen Erhebungsländern am negativsten. Begründen lassen sich diese Ergebnisse möglicherweise mit einem im Ländervergleich überdurchschnittlich hohen Anteil von 21 Prozent der Deutschen, die sich noch nicht in der Lage sehen, eine abschließende Meinung zur Abwägung von Risiken oder auch Vorteilen der Gene-Drive-Technologie zu bilden.
Die repräsentative Umfrage wurde von dem internationalen Marktforschungsinstitut YouGov durchgeführt und befragte 8.826 Bürger*innen aus den acht EU-Ländern Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien, Polen, Dänemark, Schweden und Bulgarien im Dezember 2020. In Auftrag gegeben wurde die Umfrage von einem Bündnis aus den Organisationen WeMove Europe, Save Our Seeds/Zukunftsstiftung Landwirtschaft (Deutschland), Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) (Deutschland), Deutscher Naturschutzring (DNR) (Deutschland), Umweltinstitut München (Deutschland), France Nature Environnement (FNE) (Frankreich), POLLINIS (Frankreich), OGM Dangers (Frankreich) und Skiftet (Schweden), Za Zemiata (Bulgarien).
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weiterführende Informationen
EU-weite Petition für ein globales Gene Drive Moratorium (eng)
Resolution des europäischen Parlaments für ein weltweites Gene Drive Moratorium (eng)
Survey: EU citizens reject genetic engineering of wild species with Gene Drives
Should humanity release genetically engineered gene drive organisms into nature? The response of a majority of citizens in eight European countries is: “No, the risks are too high”. This first opinion poll on the subject shows high levels of rejection (46% - 70%) and very low levels of support (7% - 16%) for the use of Gene Drive technology in the environment. The survey amongst nearly 9.000 people is representative of 280 million EU citizens. It was commissioned by nine NGOs demanding an informed and inclusive public debate and a global moratorium on the environmental release of this new type of genetically modified organisms. The survey also reveals that a large proportion of respondents is still undecided (14% - 27%) or did not know how to answer (1% - 24%).
"Such a powerful technology with potentially irreversible consequences for wild species and all their ecosystems must be controlled by strict international rules and procedures of decision making. We do not believe that the release of gene drive organisms from the lab into the environment should happen at all. At least, it would require strict international standards of risk and technology assessment and a prior inclusive, democratic decision making based on precaution and the prior informed consent of all peoples and states potentially affected" states Mareike Imken from Save Our Seeds, Germany, who coordinates the European Stop Gene Drive campaign."
A large majority of respondents (65%-82%) agree that environmental releases of gene drive organisms should be postponed until there is scientific proof that their release would not harm biodiversity, human health, agriculture or peace. A similar majority (61% - 85%) agrees that the authorisation of environmental releases of gene drive organisms that could spread globally should require a global consensus.
This representative survey was conducted by the international market research institute YouGov and polled 8.826 citizens, from 8 EU countries, including Germany, Italy, France, Spain, Poland, Denmark, Sweden and Bulgaria in December 2020. It was commissioned by WeMove Europe, Save Our Seeds (Germany), Skiftet (Sweden), France Nature Environnement (FNE) (France), POLLINIS (France), OGM Dangers (France), Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) (Germany), Deutscher Naturschutzring (DNR) (Germany), Umweltinstitut München (Germany), Za Zemiata (Bulgaria).
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Further information
EU-wide petition for global gene drive moratorium
Open letter by over 200 organizations worldwide calling for global gene drive moratorium
Resolution of the European Parliament for a global gene drive moratorium
78 Verbände fordern EU Kommission zum Stopp der Gene Drive Risikotechnologie auf
In einem offenen Brief rufen 78 Umwelt-, Agrar-, Tierschutz- und Entwicklungsorganisationen aus ganz Europa die EU-Kommission dazu auf, die Freisetzung sogenannter Gene Drive Organismen in der EU und international zu ächten.
Die unterzeichnenden Organisationen, unter ihnen der Deutsche Naturschutzring (DNR), der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Save Our Seeds und die Aurelia Stiftung fordern von der EU, sich auf der nächsten Vertragsstaatenkonferenz (COP 15) der UN-Biodiversitätskonvention für ein globales Moratorium auf die Freisetzung von Gene Drive Organismen einzusetzen. Dasselbe verlangt auch das Europäische Parlament in einem Entschließungsantrag vom Januar dieses Jahres und ist damit einem Aufruf von über 200 Unterzeichner*innen aus Europa und weltweit gefolgt.
„Gene Drives sind ein immenses Risiko für Ökosysteme“, so die unterzeichnenden Verbände einstimmig. "Die EU muss sich für ein globales Moratorium einsetzen und gleichzeitig mit gutem Beispiel vorangehen. Dieser Risikotechnologie muss ein Riegel vorgeschoben werden.“
Mithilfe des Gentechnikverfahrens CRISPR/CAS9 werden im Labor Mücken, Mäuse, Fruchtfliegen und andere Organismen erzeugt, die eine bestimmte Eigenschaft mitsamt dem Mechanismus zur gentechnischen Manipulation künftiger Generationen an sämtliche Nachkommen vererben. So können Gene Drive Organismen ihre Artgenossen in der Natur ersetzen. Die Gene Drive Eigenschaft setzt sich auch dann durch, wenn sie für das Überleben der Art tödlich ist. Eingesetzt werden soll die Technologie zur Bekämpfung sogenannter Agrarschädlinge, invasiver Arten und krankheitsübertragender Insekten.
Thomas Radetzki, Vorstandsvorsitzender der mitunterzeichnenden Aurelia Stiftung kommentiert: „Die Vielfalt der Arten, auch der Bienen und ihrer Lebensräume, ist in existenzieller Weise bedroht. Die Gene Drive Technologie könnte massiv in diese bereits geschädigten Ökosysteme eingreifen. Ihre Risiken sind offenkundig. Die Anwendung der Technologie widerspricht daher dem Vorsorgeprinzip, das sowohl in der EU als auch international die Grundlage für das Naturschutzrecht bildet.“
Mit Blick auf die Risiken für eine intakte Umwelt und die menschliche Gesundheit erklärt Mareike Imken von Save Our Seeds und Initiatorin der europäischen Kampagne „Stop Gene Drives“: „Die von Gene Drive Organismen ausgehenden Umwelt- und Gesundheitsrisiken sind nicht ansatzweise erforscht. Eine Vorhersage, Eingrenzung oder Umkehrung ihrer Effekte in der Natur sind unmöglich. Deshalb ist bereits ihre Erforschung riskant: schon wenige Gene Drive Organismen, die aus dem Labor entkommen, können eine unkontrollierbare gentechnische Kettenreaktion in der Natur auslösen. Ein Moratorium gibt uns die Zeit, offene Fragen zu klären und fehlende Regularien und Entscheidungsmechanismen zu etablieren. Vorher sollte niemand auf der Welt diese Risikotechnologie nutzen.“
„Der Verlust an Biodiversität ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Es ist daher unverantwortlich, Arten und Ökosysteme weiteren Risiken auszusetzen. Eine Freisetzung von Gene Drive Organismen in die Natur ist mit enormen Risiken verbunden und erfordert eine viel umfangreichere Technikfolgenabschätzung, Risikobewertung und Überwachung, als das in Europa und in vielen anderen Ländern aktuell gesetzlich vorgeschrieben wird. Da eine grenzüberschreitende, effektive Kontrolle der Ausbreitung von Gene Drive Organismen nicht möglich ist, gibt es nur eine Möglichkeit: ein weltweites Moratorium“, erläutert Undine Kurth, Vizepräsidentin des Deutschen Naturschutzrings als Mitunterzeichnerin des Briefes.
„Auch Gene Drives werden das Problem von invasiven Arten nicht lösen können - im Gegenteil haben sie das Potential, neue invasive Arten mit unbekannten Eigenschaften zu schaffen“, erklärt Antje von Broock, Geschäftsführerin für Politik und Kommunikation beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): „Mit der kürzlich durch die EU-Kommission vorgestellten EU-Biodiversitätsstrategie will die EU eine globale Vorreiterrolle zum Schutz der Biodiversität einnehmen und dem Artensterben ein Ende setzen. Wir sagen nein zu Gedankenspielen, mit Gene Drives die gezielte Ausrottung von Arten unter dem Deckmantel des Naturschutzes zu betreiben.“
Abschließend fordern alle Verbandsvertreter*innen die EU dazu auf, zum Schutz von Mensch und Umwelt zu handeln: „Die EU-Kommission und die deutsche Bundesregierung in ihrer Rolle als Vorsitzende des EU-Rats sollten dem Ruf des Europaparlaments folgen und ein vorläufiges Freisetzungsverbot von Gene Drive Organismen auf die internationale Agenda setzen.“
Die gemeinsame Pressemitteilung von BUND, DNR, SOS und der Aurelia Stiftung finden Sie hier:
Hintergrund:
Zum offenen Verbändebrief an die EU Kommission.
Verbändebrief an Europaparlamentarier*innen vom Januar 2020.
78 organizations call on the European Commission to enact a temporary ban on the novel Gene Drive technology
Gene Drive technology: Species extinction through genetic engineering?
In an open letter initiated by Greenpeace EU, Friends of the Earth Europe, IFOAM EU and the German initiative Save Our Seeds, 78 environmental, agricultural, animal welfare and development aid organizsations from all over Europe are calling on the EU Commission to outlaw the release of so-called Gene Drive Organisms in the EU and internationally. With this new application of genetic engineering, entire animal populations and species in nature could be reprogrammed or eradicated.
Enabled by the genetic engineering method CRISPR/CAS9, mosquitoes, mice, fruit flies and other organisms can be manipulated in the laboratory to pass on a certain trait and the mechanism for genetic manipulation to all offspring and across generations. In this way, Gene Drive Organisms can replace their relatives in nature. The Gene Drive trait also asserts itself when it is deadly to the survival of the species – thereby ovveriding the normal rules of evolutionary selection.
The signatory organisations are calling on the EU to advocate a global moratorium on the release of Gene Drive Organisms at the next Conference of the Parties (COP 15) to the UN Convention on Biological Diversity (CBD). The European Parliament had already called for such a moratoirum in a resolution from January this year, responding to a call from over 200 signatories from Europe and worldwide.
"The loss of biodiversity is one of the greatest challenges of our time. While the risks of Gene Drive technology have not yet been scientifically assessed, it could have a massive impact on already damaged ecosystems. It is irresponsible to expose species and ecosystems to further risks“ explains the initiator of the European "Stop Gene Drives" campaign, Mareike Imken from the German initiative Save Our Seeds.
She adds: „The EU Commission recently presented its biodiversity strategy, with which it wants to make the EU a global pioneer for the protection of biodiversity and put an end to the ongoing mass extinction of species. The Gene Drive technology however is designed to drive wild populations and species into self destruction. The use of such a technology contradicts the aim of biodiversity conservation and the precautionary principle, which is the basis for international and EU nature conservation law. A global moratorium would give us the time to assess environmental and health risks, publicly evaluate and discuss this technology and to establish missing regulations and global decision-making mechanisms. In the meanwhile, noone in the world should use this technology."
The open letter signed by 78 organizations can be found here.
Further reading:
Further information on gene drives:
www.stop-genedrives.eu/en
29 German Organizations call for a Global Gene Drive Moratorium
In a joint open letter sent to the German federal ministers Karliczek, Klöckner and Schulze on February 19, 2020, an alliance of 29 German organizations called on the German government to support a global gene drive moratorium in the upcoming international negotiations.
The reason for the joint letter were important EU and international decisions with regard to the gene drive technology:
At the Conference of the Parties to the UN Convention on Biological Diversity planned for October 2020 in China, the German federal government could play an important role within the scope of its EU Council Presidency. Furthermore, the German government would be able to already set the course for the regulation of this technology at the expert conferences taking place in advance of the convention, especially at SBSTTA 24 planned for June 2020 [postponed to May 2021 due to COVID].
In addition, as part of Germanys membership in World Conservation Union (IUCN), the German government could input to a consultation process on draft resolution 075 on the role of synthetic biology (including gene drives) for the protection of biodiversity within the IUCN, ahead of World Congress planned for May 2020 [postponed to September 2021). This resolution is meant to provide the basis for an inclusive discussion process within IUCN. Its members are invited to exchange views on the potential role of applications of synthetic biology, including gene drives, for the conservation of biodiversity. At the IUCN World Congress 2024, the world conservation organization will vote on its official position on this issue.
In its letter, the alliance calls on the German federal government to follow the European Parliament's vote of January 16, 2020, at the CBD COP 15, in which the European Parliament petitioned the EU to motion for a resolution calling for a global moratorium on the release of gene drive organisms into nature at the next Conference of the Parties to the UN Convention on Biological Diversity in order to prevent premature experiments with the technology in nature.
19. February 2020
European Parliament calls for a Global Gene Drive Moratorium
At its plenary session on January 16, 2020, the European Parliament defined its position for the 15th Conference of the Parties to the UN Biodiversity Convention (COP 15 CBD). In their resolution, MEPs call on the EU to support a global moratorium on gene drives in the international negotiations of the CBD. In a joint letter, an EU-wide alliance of more than 50 NGOs, including Greenpeace, Friends of the Earth Europe and IFOAM EU, had previously called on MEPs to vote for such amendments.
The next Conference of the Parties (COP 15) to the CBD in China could be one of the last moments to stop planned releases of gene drive mosquitoes by the Target Malaria project. A release of gene drive organisms would cause an uncontrollable spread of the genetically modified organisms in an unprecedented manner - and result in a global spread and irreversible change or damage to ecosystems. Once released, there is currently no way to remove gene drive organisms from the wild or to reverse changes and damage to ecosystems, food webs and biodiversity. Hence, such a release is contrary to the precautionary principle. This principle was created by the CBD specifically to protect biodiversity and forms the basis of both European and German nature conservation law.
- Resolution of the European parliament (see paragraph 13)
- Civil Society Letter to the Members of the European Parliament
- Gene Drive Briefing für EU-Parlamentarier*innen auf Englisch
- Summary of the scientific Gene Drive Report by ENSSER, VDW und CSS
Gene drives regulated for the first time in genetic engineering law
On June 7, 2019, the Federal Council spoke out in favour of tightening the safety requirements for laboratory experiments with gene drive organisms (GDO) in the Genetic Engineering Safety Ordinance. In addition, it also demands the development of GDO-specific safety measures and calls on the German government to give special weight to nature conservation.
Mosquitoes, flies and mice, but also plants can be modified by a new genetic engineering method called gene drive in such a way that they quickly and comprehensively spread a new trait and in wild populations. Through a special application of the so-called CRISPR-Cas technology, the genetic manipulation itself can be passed on and thus trigger a genetic chain reaction in nature that cannot be controlled in time or space. By releasing such gene drive organisms, entire populations or species in nature are to be genetically modified or even eradicated. Experiments with gene drive organisms in the laboratory involve the risk of experimental animals escaping. Even a few released GDOs could theoretically lead to the extinction of a species in nature.
After an alliance of NGOs (the AbL, BUND, GeN, IG-Saatgut, Testbiotech and Save Our Seeds) drew attention to this danger in an open letter, the federal states responsible for genetic engineering safety became active. At the plenary session of the Federal Council on June 7, 2019, the federal states responsible for the supervision of genetic engineering decided to set a safety level 3 (out of a possible four; the second more serious risk classification) for laboratory experiments with gene drive organisms for precautionary reasons. In an amendment to the Genetic Engineering Safety Ordinance, the federal government included GDOs in the ordinance for the first time and only provided for safety level 2 for laboratory experiments. In addition to this amendment, the federal states appealed to the federal government "to give special weight to the objects of protection under § 1 No. 1 of the Gene Technology Act and in particular to nature conservation in the future design of the specifications for the risk assessment and safety classification of gene drive organisms, over and above the regulations on gene drive organisms laid down in the Ordinance for the Reorganisation of the Law on Safety Levels and Safety Measures for Gene Technology Work in Gene Technology Facilities, taking into account the precautionary principle".
Following the Federal Council’s decision, the Genetic Engineering Safety Ordinance has become operative and includes gene drive organisms in the regulation of genetic engineering law for the first time.
However, there is also a catch: after the automatic classification of gene drive organisms in safety level 3, the Central Commission carries out a case-by-case assessment for Biological Safety (ZKBS). Based on this assessment, the ZKBS can select a different safety level, including safety level 1, which assumes that the risk to the environment and human health posed by the explored GMOs is negligible and therefore does not require any special safety requirements.
For this reason, the Federal Council's welcome decision was only the first, urgently required step. Since the Genetic Engineering Safety Ordinance is not yet designed to cover the risks posed by genetically modified organisms to biodiversity and the environment, the ZKBS and the federal states should draw up specific safety measures for this new class of genetically modified organisms as quickly as possible. In addition, the expert position on nature conservation issues within the ZKBS, which has been vacant for years, must now be filled quickly. We can no longer continue to perform safety classification and risk assessment of gene drive organisms without giving special weight to nature conservation.
Sicherheitsauflagen für die Gene Drive Forschung
Bundesrat beschließt strengere Sicherheitsauflagen als die Bundesregierung
Der Bundesrat hat sich am 07.06.2019 für die Verschärfung von Sicherheitsauflagen bei Laborexperimenten mit Gene-Drive-Organismen (GDO) in der Gentechniksicherheitsverordnung ausgesprochen. Zudem verlangt er die Erarbeitung von GDO-spezifischen Sicherheitsmaßnahmen und fordert die Bundesregierung auf, dem Naturschutz dabei besonderes Gewicht zu geben. Damit reagierten die Bundesländer auf eine Warnung von SOS vor zu niedrigen Sicherheitsstandards für Laborexperimente mit GDO in dem Gesetzentwurf der Bundesregierung.
Mücken, Fliegen, Mäuse, aber auch Pflanzen können durch ein neues Gentechnikverfahren namens Gene Drive so verändert werden, dass sie eine neue Eigenschaft schnell und flächendeckend in wildlebenden Populationen verbreiten. Durch eine spezielle Anwendung der sogenannten CRISPR-Cas-Technologie kann hier die gentechnische Manipulation selbst weitervererbt werden und so eine zeitlich und räumlich nicht kontrollierbare gentechnische Kettenreaktion in der Natur auslösen. Durch die Freisetzung solcher Gene-Drive-Organismen sollen ganze Populationen oder Arten in der Natur gentechnisch verändert oder auch ausgerottet werden. Bei Experimenten mit Gene-Drive-Organismen im Labor besteht die Gefahr, dass Versuchstiere entkommen. Bereits wenige freigesetzte GDO könnten theoretisch zur Ausrottung ihrer Art in der Natur führen.
Nachdem ein Bündnis aus NGOs (der AbL, dem BUND, dem GeN, der IG-Saatgut, Testbiotech und Save Our Seeds) in einem Brandbrief auf diese Gefahr hingewiesen hatte, wurden die für die Gentechniksicherheit zuständigen Bundesländer aktiv. Bei der Plenarsitzung des Bundesrates am 07.06.2019 beschlossen die für die Gentechnikaufsicht zuständigen Bundesländer, aus Vorsorgegründen die Festlegung von Sicherheitsstufe 3 (von vier) für Laborexperimente mit Gene-Drive-Organismen. Die Bundesregierung hatte in einer Novelle der Gentechniksicherheitsverordnung erstmals GDO in die Verordnung aufgenommen und für Laborexperimente nur die Sicherheitsstufe 2 vorgesehen.
Zusätzlich zu dieser Änderung appellierten die Bundesländer an die Bundesregierung, „über die in der Verordnung zur Neuordnung des Rechts über die Sicherheitsstufen und Sicherheitsmaßnahmen bei gentechnischen Arbeiten in gentechnischen Anlagen getroffenen Regelungen zu Gene Drive-Organismen hinaus unter Berücksichtigung des Vorsorgeprinzips den Schutzgütern des § 1 Nummer 1 des Gentechnikgesetzes und insbesondere dem Naturschutz bei der künftigen Gestaltung der Vorgaben für die Risikobewertung und Sicherheitseinstufung von Gene Drive-Organismen besonderes Gewicht zu geben.“
Nach dem Beschluss des Bundesrates kann die Gentechniksicherheitsverordnung nun in Kraft treten und nimmt erstmals Gene-Drive-Organismen in die Regulierung des Gentechnikrechts auf.
Allerdings gibt es auch einen Haken: Nach der „grundsätzlichen“ Einordnung von Gene-Drive-Organismen in die Sicherheitsstufe 3 findet eine Einzelfallbewertung durch die Zentrale Kommission für die Biologische Sicherheit (ZKBS) statt. Diese kann auf Grundlage dieser Bewertung eine andere Sicherheitsstufe wählen, auch die Sicherheitsstufe 1. Diese setzt voraus, dass das Risiko für Umwelt und menschliche Gesundheit durch die erforschten GVO zu vernachlässigen ist und erfordert deshalb keine speziellen Sicherheitsauflagen.
Aus diesem Grund war der begrüßenswerte Beschluss des Bundesrates nur der erste, dringend gebotene Schritt. Da die die Gentechniksicherheitsverordnung für die von Gene-Drive-Organismen ausgehenden Gefahren für die Artenvielfalt und Umwelt bislang nicht ausgelegt ist, sollten die ZKBS und die Länder möglichst zügig spezifische Sicherheitsmaßnahmen für diese neue Klasse von gentechnisch veränderten Organismen erarbeiten. Außerdem muss die seit Jahren vakante Expertenstelle zu Naturschutzfragen innerhalb der ZKBS nun schnell nachbesetzt werden. Eine Sicherheitseinstufung und Risikobewertung von Gene-Drive-Organismen ohne die besondere Gewichtung durch den Naturschutz, darf es nicht mehr geben.
Beschluss des Bundesrates zur Gentechniksicherheitsverordnung
Gentechniksicherheitsverordnung wie einst von der Regierung vorgeschlagen
Weitere Informationen:
SOS-Pressemitteilung im Vorfeld der Bundesratsabstimmung
Brief des NGO-Bündnisses an die Bundesländer
Spiegel-Artikel zum Einflussnahmeversuch des BMEL im Vorfeld der Bundesratsabstimmung
Gene Drive-Symposium in Bern - Mit CRISPR-Cas unliebsame Arten ausrotten?
Gene Drive-Symposium in Bern - Mit CRISPR-Cas unliebsame Arten ausrotten?
Am 24. Mai 2019 fand in Bern ein interdisziplinäres Gene Drive Symposium statt. Dort wurde ein Gene Drive Bericht veröffentlicht, der wissenschaftliche, ökologische, soziale, ethische und regulatorische Fragestellungen rund um die Gene Drive-Technologie beleuchtet.
Was ist ein Gene Drive?
CRISPR-Cas macht’s möglich: Gene Drives sind ein gentechnisches Verfahren, das unter anderem mit Hilfe des gentechnischen Werkzeugs CRISPR-Cas dazu genutzt wird, um bestimmte Eigenschaften – zum Beispiel Unfruchtbarkeit – schnell und dauerhaft in wildlebenden Tier- und Pflanzenpopulationen zu verbreiten. Durch die Freisetzung solcher Gene-Drive-Organismen sollen ganze Populationen oder Arten in der Natur gentechnisch verändert oder auch ausgerottet werden. Über Anwendungsmöglichkeiten, soziale, ethische und ökologische Konsequenzen sowie regulatorische Bedingungen für die Nutzung dieser bislang nur im Labor getesteten Technologie, wurde auf dem Gene Drive-Symposium in Bern diskutiert. Der dort veröffentlichte Gene Drive-Bericht fasst die Erkenntnisse zusammen.
Wie funktioniert ein Gene Drive?
CRISPR-Cas ist ein gentechnisches Werkzeug, das im Erbgut nach bestimmten DNA-Sequenzen suchen und an diesen Stellen die DNA-Stränge zerbrechen kann. Gentechnologen machen sich die zelleigenen Reparaturmechanismen für die Genmanipulation zunutze: Um einen Gene Drive herzustellen, wird die Erbanlage für CRISPR-Cas der Zelle als Reparaturvorlage zur Verfügung gestellt. Die Zelle kopiert diese Gensequenz in die Bruchstelle und kittet auf diese Weise die zerbrochene DNA. Da so das gentechnische Werkzeug selbst in aktiver Form im Erbgut des Organismus vorliegt, kann es bei jeder Fortpflanzung des Organismus aktiv werden und sich selbst ins Erbgut des Fortpflanzungspartners hineinkopieren. Auf diese Weise erben nahezu alle Nachkommen eines Gene Drive-Organismen den Gene Drive und die damit verbreitete Eigenschaft.
Anwendungsgebiete
Das in Zukunft größte Anwendungsgebiet von GDO (Gene Drive Organismen) könnte in der Landwirtschaft liegen. Vor allem US-amerikanischeForscher*innen und Anbau-Vereinigungen hoffen, in Zukunft mit dieser Technologie Insekten wie die Kirschessigfliege, Blattläuse oder den Mehlkäfer dezimieren zu können. Auch die Überwindung von Herbizid- und Pestizidresistenzen in ertragsmindernden Beikräutern oder Insekten steht auf der Wunschliste zukünftiger kommerzieller Nutzungen. Gene Drives könnten aber auch als Biowaffen gegen Pflanzen, Tiere und Menschen eingesetzt werden. Das Forschungsinstitut des US-amerikanischen Militärs (DARPA) ist aus diesem Grund eines der größten Finanziers der Gene Drive-Forschung.
Am weitesten entwickelt und nach Aussagen des Projektteams von Target Malaria in frühestens fünf bis zehn Jahren für Freilandtests bereit, ist die Nutzung von Gene Drives in malariaübertragenden Mücken. Das von der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung geförderte Projekt Target Malaria setzt sich zum Ziel, die Anopheles-Mücke in Burkina Faso auszurotten oder flächendeckend gentechnisch so zu verändern, dass die Übertragung von Malaria gestoppt wird.
Die Naturschutzorganisation Island Conservation hingegen hofft, mit Gene Drive-Organismen gegen eingeschleppte invasive Nagetiere vorgehen zu können, die den Artenreichtum auf Inseln bedrohen. Die Idee, Gene Drive-Organismen für den Naturschutz zu nutzen, wird aus diesem Grund seit einigen Jahren in der Weltnaturschutzorganisation IUCN kontrovers diskutiert.
Offene ökologische, soziale und ethische Fragen
Mit Gene Drives wird die Natur zum Gentechniklabor. Werden die im Labor geschaffenen Gene Drive-Organismen, zum Beispiel Mücken, Fliegen oder Mäuse in die Natur freigelassen, setzen sie eine gentechnische Kettenreaktion in Gang, die derzeit weder räumlich noch zeitlich begrenzbar ist. Eine globale Ausbreitung der auf diese Weise gentechnisch veränderten Organismen wäre die Folge. Die Entwicklung des für Mutationen und Fehler anfälligen gentechnischen Werkzeugs CRISPR-Cas in wilden Populationen ist kaum vorhersehbar. Unbeabsichtigte ökologische Folgen durch entstehende Resistenzen und Mutationen, durch die Auskreuzung in verwandte Arten oder durch unerwartete Effekte auf Nicht-Zielarten wären vermutlich irreversibel. Störungen der tierischen Nahrungsketten und daraus folgende negative Konsequenzen für die menschliche Ernährungssicherung wären nicht auszuschließen. Ob freigesetzte Gene Drive-Organismen rückholbar wären, oder sich die dadurch veränderten Ökosysteme je wieder in ihren Urzustand zurückversetzen ließen, ist fraglich.
Auch aus ethischer und sozialer Perspektive gibt es Bedenken: Sollten wir es uns anmaßen, die evolutionären Regeln der Natur so fundamental außer Kraft zu setzen? Kann eine so invasive, totalitäre und disruptive Technologie, die von Beginn an auf Patentansprüchen beruht, überhaupt ausreichend kontrolliert werden? Ist eine solche Technologie beherrschbar? Welche bestehenden Alternativen oder mögliche, weniger risikoreiche und demokratischere Lösungsansätze werden vernachlässigt oder gar nicht erst entwickelt, wenn aktuell Milliarden in diese Hochrisiko-Technologie investiert werden?
SOS-Kampagne für ein globales Gene Drive-Moratorium
Für Save Our Seeds sind Gene Drives die bislang gefährlichste Anwendung der Gentechnik in der Umwelt. Deshalb fordern Save Our Seeds und hunderte andere zivilgesellschaftliche Organisationen ein weltweites Moratorium für die Freisetzung von Gene Drive-Organismen in die Natur. Save Our Seeds möchte eine breite, kritische Diskussion über diese Technologie in die Gesellschaft und Politik tragen und Entscheidungsträger*innen sowie Wissenschaftler*innen auf nationaler, europäischer und globaler Ebene für einen Anwendungsstopp dieser Technologie gewinnen, bevor die ersten Exemplare in die Natur ausgesetzt werden. Gleichzeitig wirbt SOS für einen respektvollen Umgang mit der Natur, der die Artenvielfalt erhält und sie für uns nutzbar macht – anstatt einzelne Arten auszurotten oder auf so totalitäre Weise für kurzfristige Zwecke zu manipulieren.
Wer dieses Anliegen unterstützen möchte, kann die Petition für ein globales Gene Drive-Moratorium hier unterzeichnen.
Vertiefte Informationen zu Gene Drives aus wissenschaftlicher, ökologischer, sozialer, ethischer und regulatorischer Perspektive finden sich im Gene Drive-Report, der von ENSSER, VDW und CSS beim Gene Drive-Symposium in Bern veröffentlicht wurde.
Auf auf dem Gene Drive-Symposium am 24. Mai 2019 in Bern diskutierten Gene Drive-Entwickler Kevin Esvelt vom MIT in Boston mit Ignacio Chapela, Professor für mikrobielle Ökologie an der University of California in Berkeley und Ernst-Ulrich von Weizsäcker über mögliche Anwendungen, technische und ökologische Risiken sowie soziale Folgen der Gene Drive-Technologie.
Weitere Videoaufnahmen von Diskussionen und Beiträgen des Symposiums finden sich unter www.genedrives.ch
Gene Drive Symposium in Bern - Wiping out unwanted species with CRISPR-Cas?
Gene Drive Symposium in Bern - Wiping out unwanted species with CRISPR-Cas?
An interdisciplinary gene drive symposium was held in Bern on May 24, 2019. A report was published highlighting scientific, ecological, social, ethical and regulatory issues related to the gene drive technology.
What is a gene drive?
CRISPR-Cas makes it possible: Gene drives are a genetic engineering process that is used, among other things, with the genetic engineering tool CRISPR-Cas to spread certain traits – such as infertility – quickly and permanently in wild animal and plant populations. The release of such gene-drive organisms is intended to genetically modify or even eradicate entire populations or species in nature. The Gene Drive Symposium in Bern discussed possible applications, social, ethical and ecological consequences as well as regulatory conditions for the use of this technology, which has so far only been tested in the laboratory. The gene drive report published there summarizes the findings.
How does a gene drive work?
CRISPR-Cas is a genetic engineering tool that can search for specific DNA sequences in the genome and break the DNA strands at these points. Genetic engineers make use of the cell’s own repair mechanisms for genetic manipulation: To create a gene drive, the genetic material for CRISPR-Cas is made available to the cell as a repair template. The cell copies this gene sequence into the fracture site and binds the broken DNA. Since the genetic engineering tool itself is thus present in an active form in the genome of the organism, it can become active each time the organism reproduces and copy itself into the genome of the reproductive partner’s gamete. In this way, almost all descendants of a gene drive organism inherit the gene drive and the trait that thus becomes widespread.
Fields of application
The largest field of application for GDO (gene drive organisms) in the future could be agriculture. US researchers and farming associations in particular hope that this technology will be able to decimate insects such as the cherry vinegar fly, aphids and the meal beetle. Overcoming herbicide and pesticide resistance in yield-reducing weeds or insects is also on the wish list of future commercial uses. Gene drives could also be used as biological weapons against plants, animals and humans. For this reason, the US Military Research Institute (DARPA) is one of the largest financiers of gene drive research.
The use of gene drives in malaria-transmitting mosquitoes is the most advanced project and, according to the project team of Target Malaria, will be ready for outdoor testing within five to ten years. Target Malaria, funded by the Bill and Melinda Gates Foundation, aims to eradicate the Anopheles mosquito in Burkina Faso or to genetically modify the mosquito to stop the transmission of malaria.
The nature conservation organisation Island Conservation, on the other hand, hopes to use gene drive organisms to combat invasive rodents that have been introduced into island ecosystems and threaten their biodiversity. For this reason, the idea of using gene drive organisms for nature conservation has been the subject of controversial discussion within the World Conservation Union (IUCN) for several years.
Open ecological, social and ethical questions
Gene drives turns nature into a genetic engineering laboratory. If the gene drive organisms created in the laboratory, for example mosquitoes, flies or mice, are released into nature, they set off a genetic engineering chain reaction that is currently neither spatially nor temporally limited. The result would be a global spread of the new genetically modified organisms. The transformation of the genetic engineering tool CRISPR-Cas, which is prone to mutations and errors, in wild populations is scarcely predictable. Unintended ecological consequences of emerging resistance and mutations, outcrossing into related species or unexpected effects on non-target species would probably be irreversible. Disturbances in the animal food chains and the resulting negative consequences for human food security could not be ruled out. It is questionable whether released gene drive organisms could be retrieved, or whether the ecosystems changed as a result could ever be restored to their original state.
There are also concerns from ethical and social perspectives: Should we presume to override the evolutionary rules of nature so fundamentally? Can such an invasive, totalitarian and disruptive technology, which has been based on patent claims from the beginning, even be adequately controlled? Is such a technology controllable? Which existing alternatives or potential less risky and more democratic solutions will be neglected or not developed at all if billions are currently invested in this high-risk technology?
SOS campaign for a global gene drive moratorium
For Save Our Seeds, gene drives are the most dangerous application of genetic engineering in the environment to date. That is why Save Our Seeds and hundreds of other civil society organizations are calling for a worldwide moratorium on the release of gene drive organisms into the wild. Save Our Seeds wants to spark broad, critical discussion about this technology in society and politics and to win over decision-makers and scientists at national, European and global level to stop the application of this technology before the first specimens are released into the wild. At the same time, SOS promotes respectful treatment of nature that preserves biodiversity and makes it available for human use – instead of exterminating individual species or manipulating them in such a totalitarian way for short-term purposes.
If you would like to support this cause, you can sign the petition for a global gene drive moratorium here.
More detailed information on gene drives from a scientific, ecological, social, ethical and regulatory perspective can be found in the Gene Drive Report published by ENSSER, VDW and CSS at the Gene Drive Symposium in Bern.
At the Gene Drive Symposium on May 24, 2019 in Bern, gene drive developer Kevin Esvelt from MIT in Boston and Ignacio Chapela, Professor of Microbial Ecology at the University of California at Berkeley and Ernst-Ulrich von Weizsäcker discussed possible applications, technical and ecological risks as well as social consequences of the gene drive technology.
Further video recordings of discussions and contributions to the symposium can be found at www.genedrives.ch